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17.02.2002 Schweiz

Bundesrätin Dreifuss bläst zum Angriff auf die Embryonen!

17. Feb. 2002

In einem Interview mit der Basler Zeitung hat Bundesrätin Ruth Dreifuss ihre Sicht zur Embryonenforschung und zur Stammzellenproblematik dargelegt. Bei den Argumenten, die sie anführt, fehlt es an grundlegenden Einsichten über den Menschen und sein ethisches Handeln. Den menschlichen Embryo positioniert sie zwischen dem Menschen und einer Sache und deklariert ihn als »Etwas«. Daher wundert es nicht, dass die Innenministerin lediglich die Zeugung von Embryonen zum alleinigen Zweck der Forschung und das "therapeutische" Klonen verbieten möchte. Die Forschung an "überzähligen" Embryonen will sie in den ersten 14 Tagen freigeben. Das würde der Regelung Frankreichs entsprechen.

Bezüglich der Stammzellenproblematik formuliert die Bundesrätin ihre Sicht der Forschung so: »Die Forschung ist eine Sache der Neugierde, der funkenden Intuition, und es ist normal, dass Forschen solche Fragen aufwirft. Die Fragen müssen in den Köpfen entstehen, aber die Forscher müssen sich auch der gesellschaftlichen Verantwortung bewusst sein und sagen: Achtung, wir haben jetzt eine Grenze überschritten. Sie müssen uns erklären, was diese Grenze ist und was dahinter erscheinen könnte. Nur im Notfall sollten wir diese Grenze abriegeln können.« Die Bundesrätin scheint die Anliegen der Schweizer Bürger überhaupt nicht ernst zu nehmen, denn diese wollen nicht erst dann informiert werden, wenn die Forschung die Grenzen überschritten hat, sondern sie wollen wissen, welche Grenzen die Forschung künftig überschreiten will. Es klingt wenig glaubwürdig, wenn sie erklärt: »Ich möchte den Menschen die Gewissheit geben, dass wir keinen Schritt machen werden, ohne dass die Gesellschaft über die Folgen informiert ist und ihr Einverständnis dazu gibt. Wir wollen nicht Tür und Tor öffnen, ohne zu wissen, wohin uns das bringt.« Bezüglich des Stammzellenimports stimmt das schon einmal nicht, denn der Nationalfond hat die Einfuhr für ein Projekt in Genf bereits bewilligt, ohne sich einen Deut um die Meinung der Steuerzahler zu scheren. Den Import von embryonalen Stammzellen erachtet Bundesrätin Dreifuss als heuchlerisch. Sie ist für ethisch-pragmatische Lösungen, d.h. die Schweizer Forscher sollten doch gleich die embryonalen Stammzellen selber in der Schweiz produzieren dürfen. Ganz offensichtlich sieht die Bundesrätin hier die ethische Problematik nicht. Dafür erkennt sie Probleme, wo keine vorhanden sind: »Ich möchte auch einen Weg finden, der die Benützung von adulten Stammzellen und die Verwendung von Nabelschnurblut nicht verbaut.« Die Forschung an adulten Stammzellen und Nabelschnurblut bietet im Vergleich mit embryonalen Stammzellen keine ethischen Probleme, den Forschern sind hier ganz bestimmt keine Schranken gesetzt. Das einzige, was zu regeln wäre, ist ein Verbot der Gewinnung von Nabelschnurblut aus Abtreibungen.

Abschliessend sei die Frage gestattet, ob die Bundesrätin sich in diesem Fragenkomplex tatsächlich von der Nationalen Ethikkommission für den Humanbereich hat beraten lassen. In jedem Fall müssen wir der Vernehmlassung zum neuen Bundesgesetzes über die Forschung an Embryonen mit einem flauen Gefühl im Magen entgegensehen.

Externe Links

Interview in der Basler Zeitung vom 15. Feb. 2002

Der Bundesrat will Gesetz erlassen, welches das Opfern von Embryonen für den Mammon erlaubt!

Powerplay zwischen Forschung, Ethikkommission und Politik - Die Steuerzahler dürfen zuschauen!

Erpressung von Seiten der Reproduktionsmedizin? 1000 eingefrorene Embryonen in der Schweiz!

Negatives Beispiel für einseitige Informationspolitik: Neue Zürcher Zeitung (NZZ)

Argumente gegen Import und Produktion von embryonalen Stammzellen