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02.10.2003 USA/China

Die American Society for Reproductive Medicine (ASRM) tagt wieder und bietet Wissenschaftlern eine Gelegenheit, um über ihre Klonexperimente zu berichten

Vom 11. bis 15. Oktober 2003 wird in San Antonio (Texas, USA) die Jahrestagung der American Society for Reproductive Medicine (ASRM) stattfinden. Die Poster- und etliche Vortragspräsentationen sind vorab bereits als Abstracts durch das Fachjournal Fertility & Sterility publiziert worden. Vorläufig sind die Abstracts Online direkt abrufbar. Den Verantwortlichen der ASRM, welche diesen Präsentationen eine Plattform geben, scheinen minimalste ethische Grundsätze völlig fremd zu sein. Dies zeigte sich schon im April 2002, als sich die ASRM zum reproduktiven Klonen nur zögerlich und der ethischen Problematik überhaupt nicht angemessen äusserte (siehe Link). Es ist zu hoffen, dass die Arbeitsgruppe der UNO, die zur Zeit erneut über eine UN-Klonkonvention debattiert, den Ernst der Lage erkennt und umgehend ein generelles Verbot jeglicher Klontechniken durch eine UN-Konvention veranlasst.

Zavos berichtet über seine Experimente mit Interspezies-Embryonen

Panayiotis M. Zavos, der schon mehrfach erklärte, Experimente durchzuführen, um Menschen zu reproduktiven Zwecken klonen, wird am Montag 13. Oktober seine Experimente mit Interspezies-Embryonen vorstellen. Er besorgte Rindereizellen in Schlachthäusern, entkernte sie und fusionierte sie mit menschlichen Granulosazellen. Die vorgestellte Technik soll dazu dienen, die für die Produktion von rein menschlichen geklonten Embryonen geeignetsten Somazellen herauszufinden. In diesem Sinne dient die Technik Zavos als Bioassay.

Team aus der Türkei übt Klontechnik

Necati Findikli und ihre Kollegen stellen ihre Versuche mit unreifen menschlichen Eizellen vor. Diese wurden mit und ohne Eizellhülle (Zona pellucida) mit Somazellen verschiedenen Typs fusioniert. Mit den Versuchen ohne Eizellhülle wurden unabhängig vom verwendeten Typ der Somazelle die besten Resultate erzielt. Die Experimente, die an der Abteilung für Assistierte Reproduktionstechnik und reproduktive Genetik des Istanbul Memorial Spitals durchgeführt wurden, dienen ganz klar der Entwicklung einer geeigneten Technik zur Erzeugung geklonter Embryonen. Die Ergebnisse können sowohl dem reproduktiven als auch dem sogenannten therapeutischen Klonen dienen.

Kind um jeden Preis - Chinesen erzielen mit Vorkerntransfer eine Drillingsschwangerschaft

Die Forscher des Teams um John Zhang führten ihre Experimente am Sun Yat-Sen Unversity Hospital in Guangzhou (China) aus. Mitunterzeicherin ist Jamie Grifo von der New York Unversity School of Medicine. Von 12 befruchteten Eizellen entfernten sie die Vorkerne und transferierten sie in eine Spendereizelle. Nach einer Elektrofusion wurden fünf rekonstruierte Embryonen im Vierzellstadium in die Gebärmutter einer 30jährigen Frau übertragen. Es resultierte eine Drillingsschwangerschaft. Ein Fetus wurde nach 33 Tagen abgetrieben, ein weiterer wurde nach einem Membranriss in der 24 Woche entbunden. Er starb wegen Atemproblemen. Der dritte Fetus wurde wegen eines Nabelschnurvorfalles in der 28. Woche entbunden. Ob er dies überlebte ist wohl eher unwahrscheinlich. Bei den gezeugten Kindern handelt es sich nicht um Klone, denn die Vorkerne stammten von Vater und Mutter. Hingegen ist die angewandte Technik sehr ähnlich wie jene, die beim Klonen mittels Nukleustransfer angewandt wird.

Vor einem Jahr haben dieselben Wissenschaftler ebenfalls anlässlich der ASRM-Tagung ihre Resultate über geklonte menschliche Embryonen präsentiert. Schon damals war es ein Skandal, dass ASRM solchen verantwortungslosen Forschern eine Plattform für die Präsentation ihrer Resultate bot; dies sogar unter dem Titel "Clinical Procedures and Techniques".

Interne Links

Externe Links

American Society for Reproductive Medicine (ASRM)

Alle Abstracts der Poster- und Vortragspräsentationen: http://www.meddevel.com/library.exe?action=articles&source=now&node=TOC@@FNS@80@abstracts_supplement&site=FNS&m1=&m2=&jcode=FNS

John Zhang, New York University School of Medicine, New York, NY; Guanglun Zhuang, Yong Zeng, Carlo Acosta, Yimin Shu, Sun Yat-Sen University of Medical Sciences, Guangzhou, China; Jamie Grifo, New York University School of Medicine, New York, NY.

Abstract ID 750, Session ID 538 Clinical Procedures and Techniques: John Zhang, Pregnancy Derived from Human Nuclear Transfer. Dienstag 14. Oktober 2003 15.00-15.15 Uhr. Publikationsnummer O-148. (Siehe Datenbank)

http://www.meddevel.com/library.exe?action=render&source=now&rendertype=pdf&uid=s0015028203019538&page=articles&site=FNS&jcode=FNS&m1=&m2=

Panayiotis M. Zavos, Andrology Institute of America / Kentucky Center for Reproductive Medicine & IVF, Lexington, KY; Karl Illmensee, Reprogen Organization, Limassol, Cyprus.

Abstract ID 295, Session ID 524 Reproductive Biology: Animal and Experimental Models Abstract Session A: Panayiotis M. Zavos, Development of Bioassays Using the Bovine Model to Measure the Efficiency of SCNT in Humans. Montag 13. Oktober 2003 14.30-14.45 Uhr. Publikationsnummer O-51. (Siehe Datenbank)

Necati Findikli, Semra Kahraman, Ersan Donmez, Semra Sertyel, Sureyya Melil. Istanbul Memorial Hosp Assisted Reproductive Techniques & Reproductive Genetics Unit, Istanbul, Turkey.

Abstract ID 1411, Session ID 564 Reproductive Biology: Human Studies Abstract Session. Effect of zona manipulation on somatic cell nucleus transfer. Necati Findikli, Semra Kahraman, Ersan Donmez, Semra Sertyel, Sureyya Melil. Istanbul Memorial Hosp Assisted Reproductive Techniques & Reproductive Genetics Unit, Istanbul, Turkey. Montag 13. Oktober 2003 16.45-17.00 Uhr. Publikationsnummer O-62.